Chronik des Bläserkreises Kocher- Jagst- und Neckartal


Bereits in den fünfziger Jahren bestand im Hegering Neckartal eine Jagdhornbläsergruppe.

Bei einer Treibjagd im Jahr 1973 bei Jagdkamerad Gözinger in Gochsen wurde unter dem Drängen des damaligen Hegeringleiters Fritz Herb eine Bläsergruppe des Hegerings Kochertal gegründet.

1975 wurde bei einer Hegeringversammlung im Brandhölzle unter der Federführung von Kreisjägermeister Bürkle und Hegeringleiter Valet eine Bläsergruppe für den Hegering Jagsttal gegründet. Am 16. August 1975 begann die Ausbildung dieser Gruppe unter der Leitung von Josef Theisinger.

Alle drei Gruppen hatten ein gemeinsames Problem, sie waren zu klein.

Nachdem die Bläsergruppen der drei Hegeringe vorher schon gemeinsame Auftritte hatten, wurden sie 1976 zu einer Gruppe verschmolzen. Von diesem Zeitpunkt an nannte sich die Gruppe „Jagdhornbläser Kocher- Jagst- und Neckartal.“

Das gemeinsame Probelokal war das Jägerstüble in Gochsen. Alle Auftritte und Öffentlichkeitsarbeit wurden gemeinsam durchgeführt.

Jagdkamerad Josef Theisinger übernahm die gemeinsame musikalische Leitung. Obwohl im Außendienst tätig, war er immer anwesend und brachte viel Engagement und Begeisterung mit, die sich auf die Gruppe übertrug.

Am Anfang übernahm Josef Theisinger auch die Organisation von Festen, später wurde er von Michael Horvath entlastet.

Seit 1978 ist Heinz Steck der Mann, der als ruhender Pol die Gruppe zusammenhält und alle anfallenden Arbeiten koordiniert. Die gemeinsamen Proben der auf inzwischen 28 Mann starken Gruppe brachte die ersten Erfolge. 1980 wurde aus dieser Gruppe heraus eine Parforcehorn-Gruppe gebildet. Das Probelokal war nun für die große Gruppe das Gasthaus Ochsen in Kochertürn.

Die Bläsergruppe fühlte sich nun stark genug und führte ein Bläserfest bei der Saatschule in Neudenau durch, das ein voller Erfolg wurde und von dieser Zeit an traditionell jedes Jahr durchgeführt wurde.

Gerade beim Saatschulfest 1981 war es, als beim Ausklang in seligem Zustand beschlossen wurde, eine Hubertusmesse zu blasen. Zwar wurde die Hubertusmesse am 6. Dezember 1981 in Neudenau noch von dem Kürpfälzer Jagdhornbläserkreis unter der Leitung von Reinhold Stief geblasen. Der anschließende Jägerabend in der alten Kelter wurde ebenso ein voller Erfolg wie der Jägerabend in Roigheim, dem ein ökumenischer Jägergottesdienst vorausging, der ebenfalls non dem Kurpfälzer Jagdhornbläserkreis geblasen wurde.

1983 wollte die Bläsergruppe die Hubertusmesse in Oedheim selbst blasen, aber es klappte noch nicht. Es sprang dafür der Jagdhornbläserkreis Hubertus Heidelberg ein. Beim anschließenden Jägerabend wurde die Freundschaft mit Friedhelm Oehmig seit der ersten Messe noch weiter vertieft. Auf Bitten erklärte er sich bereit, mit seiner großen Erfahrung musikalische Hilfestellung zu geben. In ganz kurzer Zeit konnte die Gruppe dann anlässlich des 70. Geburtstages von Pfarrer Karl Peichel die erste Messe in Untergriesheim blasen.

Neben dem Aufschwung, den die Parforcegruppe erfuhr, wurde die Arbeit mit den Plesshörnern nicht vernachlässigt. Seit dieser Zeit konnte die Parforcehorngruppe in Verbindung mit der Plesshorngruppe Hubertusmessen blasen.

1984 wurden weitere Messen geblasen in Möckmühl (mit Jägerabend), in Obergriesheim, in Jagstfeld und in Erlenbach.

Durch die bestehende gute Kameradschaft zu Friedhelm Oehmig erklärte sich dieser nach langem Bitten bereit, die musikalische Leitung der Parforcegruppe zu übernehmen.

Nachdem das Probelokal zwischen den drei Hegeringen nicht zentral gelegen war, machte man sich auf die Suche nach einem neuen. In der Zwischenzeit stellten die Jagdkameraden Klaiber in Offenau und Schad in Gundelsheim-Böttingen ihre Hallen für die Probe zur Verfügung.

Am 5. Juni 1985 konnte dann die erste Probe in der Musikschule Duttenberg durchgeführt werden, die von den Bläsern scherzhaft als Folterkammer bezeichnet wurde, da Friedhelm Oehmig seine Gruppe stark forderte. Trotz der harten Proben war die Kameradschaft unter den Bläsern ausgezeichnet.

Beide Chorleiter, Friedhelm Oehmig und Josef Theisinger arbeiten in sehr gutem Einvernehmen zusammen. Dieses gute Verhältnis wirkte sich positiv auf die Bläser aus.

1985 waren die Termine dicht gedrängt: Mostfest in Hebstahl, Landesgartenschau in Heilbronn, Bläsermesse in Obergriesheim, Jägerball in Heilbronn, sowie das Europäische Musikfest in Gundelsheim.

Auch 1986 war ein aktives Jahr, wie der Besuch auf der Internationalen Jagdausstellung in Nürnberg, Waldmesse in Bad Friedrichshall und Faustfest in Knittlingen zeigten.

Der daraus entstandene Höhenflug zeigte sich erstmals am 8. Juni 1986 beim Landesbläserwettbewerb auf der Thingstätte in Heidelberg. Danach waren noch der Besuch in Sankt Hubert, dem Mekka aller Jagdhornbläser und eine Jagd mit anschließender Messe in Bobenheim/Pfalz.

Aufgrund des großen Leistungsdruckes bröckelte die Plesshorngruppe nach und nach auseinander und löste sich damit selbst auf.

Umgekehrt war es bei der Parforcegruppe. Sie wurde bekannt und wurde 1987 unter anderem eingeladen zum Weltkongress der Sexologie in Heidelberg, wirkte mit beim Jagdkonzert in Dalheim und in Sülzbach sowie beim Jägerfest in Heilbronn und blies Messen in Herbolzheim, Westerndorf und in Neckarsulm.

1988 war die Teilnahme beim Landesbläserwettbewerb in Freiburg ein herausragendes Ereignis, mit dem großartigen Erfolg, zusammen mit vier weiteren Gruppen den ersten Platz in der Es-Gruppe zu erringen.

Mitgewirkt hat die Gruppe in diesem Jahr noch bei der Landesgartenschau in Ettlingen, beim zehnjährigen Jubiläum des Singkreises Odenwald, beim Jagdmusikkonzert in Frankenbach. Dazu kam der Jahresausflug nach Thiersee in Österreich und Messe in Sülzbach. Viel Beifall erhielt die Gruppe für die Programmgestaltung beim Jägerfest in Heilbronn.

1989 waren als erwähnenswerte Termine das Jagdmusikkonzert in Neidenstein, sowie Messen in der Kilianskirche Heilbronn, in Gundelsheim, in Hirschhorn und Offenau. Ebenso die Murmeljagd mit anschließender Messe in Stuhlfelden in Österreich und wieder die Beteiligung beim Jägerfest in Heilbronn.

1990 war das Jagdhornbläsertreffen auf der Minneburg, eine Messe am Bodensee und Hubertusmesse in Herbolzheim.

1991 nahm die Parforcegruppe teil am Jagdmusikkonzert in Wachenheim, beim Jägerfest in Heilbronn, blies in Neckarsulm eine Hubertusmesse und gestaltete die musikalische Umrahmung der Kulturpreisverleihung an den Landesbläserobmann Reinhold Stief in Schwetzingen.

1992 war die Teilnahme beim Sommerfest in Erlenbach, ein Konzert für den Kreisbauernverband in Heilbronn, Teilnahme beim Jägerfest in Heilbronn, Hubertusmesse in Weinsberg und in Obereisesheim mit anschließendem Jagdmusikkonzert, dessen Erlös zugunsten der evangelischen Kirche ging. Eine tolle Werbung für die Jägerschaft.

1993 wurde zusammen mit der Parforcegruppe Kleine Odenwälder eine Waldmesse in Haag geblasen. Erstmals mit der neuen Bläseruniform wurde ein Jagdmusikkonzert mit Lied- und Textbeiträgen in Neudenau gegeben, das die Gäste begeisterte. Anschließend an die Hubertusmesse in Möckmühl wurde dort ebenfalls ein Jagdmsikkonzert veranstaltet, dessen Erlös an die Diakonie Möckmühl zur Beschaffung eines Krankenbettes weitergegeben wurde.

1994 war wieder eine Waldmesse in Haag, Jagd und Messe in Stuhlfelden in Österreich und eine Hubertusmesse in Neudenau mit anschließendem Jagdmusikkonzert, bei dem der Erlös zur Renovierung der Gangolfkirche in Neudenau zur Verfügung gestellt wurde.

1995 war ein arbeitsreiches Jahr. Für die Stadt Neckarsulm machte der Bläserkreis bei den CD-Aufnahmen „So klingt´s in Neckarsulm“ mit, erstellte selbst eine CD und Kassette, die im Bernadusheim in Herbolzheim aufgenommen wurden und umrahmte musikalisch bei der Unterlandausstellung in Heilbronn die Ausstellung „Jagd und Naturschutz“ der Kreisjägervereinigung.

1995 war auch das Jubiläumsjahr, bei dem das zwanzigjährige Bestehen der gemeinsamen Bläsergruppe Kocher-, Jagst- und Neckartal gefeiert werden konnte. Am 22. April 1995 wurde dieses Ereignis im Kreise befreundeter Bläsergruppen und der Jägerschaft in der Ballei in Neckarsulm gefeiert. Die Hubertusmesse fand in diesem Jahr in Neuenstadt-Stein statt.

In Untereisesheim war 1996 die Hubertusmesse, anschließend ein Jagdkonzert in der Frankenhalle.

1997 wurde die Hubertusmesse für die Kreisjägervereinigung in der Kilianskirche in Heilbronn geblasen und 1999 für unseren Bläserkameraden Heinz Riedle in Obersulm-Sülzbach.

Hubertusmessen für die Kreisjägervereinigung Heilbronn wurden geblasen im Jahr 2000 in Bad Wimpfen, 2002 in Neuenstadt-Stein und 2004 in Offenau. Erwähnenswert ist noch der Ausflug an die Elbe mit einem Auftritt in der Semperoper in Dresden und die musikalische Umrahmung einer Hochzeit in Sölden Österreich.

2005 wurde die Hubertusmesse in Bad Wimpfen geblasen.

2006 gab Heinz Steck nach 28jähriger Tätigkeit sein Amt als Bläserobmann. Nachfolger wurde Jürgen Steinhauser, Stellvertreter Walter Höpfer, Kassier Heinz Steck. Als stellvertretender Chorleiter wurde Anton Schad bestätigt. Die Hubertusmesse war in Neckarsulm-Obereisesheim mit anschließendem Jagdkonzert, dessen Erlös für die Renovierung des evangelischen Gemeindehauses gespendet wurde.

2007 feierte die Gruppe ihr 30-jährige Jubiläum. Im eigentlichen Jubiläumsjahr 2006 konnte bedingt durch Terminüberschneidungen bei der Findung eines geeigneten Veranstaltungsortes keine Feier statt finden. Deshalb entschloss man sich die Jubiläumsfeier ins darauffolgende Jahr zu verlegen. Am 18. April 2007 war es dann soweit. Mit einem großen Programm wurde dann am 21. April 2007 das Jubiläum in der Deutschmeisterhalle in Gundelsheim begangen. Gemeinsamen mit befreundeten Bläsergruppen, dem Mundharmonika-Quartett aus Knittlingen und dem Trio Schann aus dem Elsaß wurde der Abend gestaltet. Mehr als 400 Gäste feierten mit uns.

Bereits im Vorfeld des Jubiläums nahmen wir in Bad Wimpfen unsere zweite CD auf.

2007 war auch das Jahr personeller Veränderungen innerhalb der Gruppe. So beendete Friedhelm Oehmig nach 22 Jahren seine Tätigkeit als musikalischer Leiter der Gruppe.

Seit Mai 2007 leitet Anton Schad die Gruppe mit Bravour. 

Im Herbst 2008 fuhr die Gruppe gemeinsam zur Drückjagd auf Rotwild, Sau, Reh und Fuchs nach Thürigen.

Seit 2009 hat sich das Repertoir der Gruppe deutlich erweitert. Nun fanden zusätzlich zu den Stücken der deutschen Jagdmusik auch Stücke aus Österreich und Frankreich ihren Platz bei den wöchentlichen Proben.

Auch das Auftreten der Gruppe änderte sich von der deutschen Blockformation zur Keilaufstellung, wie es in Frankreich gepflegt wird.

2010 fand in der Klosterkirche Bad Wimpfen eine Hubertusmesse statt. Die Bläser traten hier zum ersten Mal öffentlich mit der "Keilaufstellung" auf. Die Ausrichtung der Schaltrichter zum Publikum ergibt einen völlig neuen Sound.

Seit 2010 beschafften sich immer mehr Bläser Hörner der Marke Jungwirth in rein ES, die kein Umschaltventil für die Stimmungen ES und B mehr besitzen.

Zwischenzeitlich wird diese Aufstellungsvariante von vielen ES-Gruppen gepflegt.

Im Juni 2012 nahm die Gruppe am Landesbläserwettbewerb in Tübingen teil. Mit 732 Punkten belegten die Gruppe, in einem hochklassigen Wettbewerb, den 7. Platz, lediglich 3 Punkte hinter der 5. platzierten Gruppe.

Seit 2013 bläst die Gruppe ausschliesslich mit Parforcehörner der Marke Jungwirth ohne Umschaltventil.

Neben all den vorstehend aufgeführten Aktivitäten hatte die Gruppe die Verpflichtungen bei Geburtstagen, Saatschulfest in Neudenau, Hegeringversammlungen und Hauptversammlung im Namen und Auftrag der Kreisjägervereinigung zu erfüllen. Auch bei traurigen Anlässen wie Beerdigungen kamen die Bläser zum Einsatz, die bei solchen Verpflichtungen in der Regel von Josef Theisinger geleitet wurden.

Am 25. Mai 2014 nahmen wir am Landesbläserwettbewerb auf der Insel Mainau teil. Die harte Probenarbeit bescheerte uns eine hervorragenden dritten Platz. Der Dank dafür geht besonders an unseren musikalischen Leiter Anton Schad.

Zahlreiche Auftritte und Hubertusmessen säumten den weiteren Weg der Gruppe.

Eine herben Rückschlag erlitten wir beim Landesbläsertreffen 2016 in Pforzheim. Quasi beim "Heimspiel" konnten wir uns nicht unter den ersten 10 Gruppen platzieren. Ein für uns alle unbefriedigendes Ergebnis, wenn auch die Abstände zu den vordern Platzierungen knapp waren. Doch nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb.

Am 4. November 2017 wirkten wir beim ökumenischen Gottesdienst in der Klosterkirche Amorbach i. Odenwald mit. Ein gelungener Auftritt.

Leider war es uns in 2018 durch Terminüberschneidungen nicht möglich am Landesbläsertreffen in Heidenheim teilzunehmen.

Nicht vergessen darf man bei all den Aktivitäten der Gruppe die Bläserfrauen, die durch ihre aktive Teilnahme viel zum Erfolg der Gruppe beigetragen haben und beitragen und auch oft auf ihre Männer verzichten müssen.